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Du brauchst wirkungsvolle Überschriften für deine Werbetexte, weißt aber nicht, wie du anfangen sollst? Kriegen wir hin. In diesem Artikel zeige ich dir starke Headline-Beispiele aus insgesamt 7 Kategorien, die immer funktionieren.

Zuletzt aktualisiert: 01.09.2022

TL;DR

Schnelle Tipps für bessere Headlines:

  • Nutze aufmerksamkeitsstarke Wörter (Power Words).
  • Arbeite den USP deines Angebots heraus und kommuniziere ihn klar.
  • Vermeide Headlines, die clever oder lustig, aber für deine Leser irrelevant sind.
  • Sprich die richtige Zielgruppe an und nutze ihre Worte.
  • Orientiere dich an bewährten Überschrift-Typen.

Warum so viel Arbeit in die Headline investieren?

Die Headline einer laufenden Werbeanzeige zu tauschen, kann die Selling Power um das Zehnfache erhöhen.

Das sagte David Ogilvy, dessen weise Worte ich hier schon öfter zitiert habe.

Eine gute Headline erzeugt einen Wow-Effekt. Sie macht dem Leser Lust auf mehr. Das wissen wir Copywriter spätestens seit der AIDA-Formel. Wenn du mit deiner Headline Aufmerksamkeit bekommen hast, ist die halbe Miete schon gezahlt.

ABER

Es geht nicht darum, einen Kreativitätsaward zu gewinnen. Du willst mit deiner Headline Aufmerksamkeit erzeugen, klar. Aber nicht bei jedem und nicht zu jedem Preis. Was bringt es, wenn jeder deine Werbeanzeige lustig findet? Sie wird an Freunde verschickt und in Social Media geteilt. Aber das war’s dann auch. Am Ende des Tages hat jeder gelacht, aber keiner gekauft. Ziel verfehlt.

Du musst nicht besonders kreativ oder lustig texten. Meistens geht das voll daneben. Humor ist die Königsdisziplin in der Werbung. Funktioniert auch meist nur bei Produkten oder Marken, die jeder kennt und bei denen keine Erklärung notwendig ist. Was du aber musst, ist den Nerv der Zielgruppe treffen. Nutze ihre Worte, stelle die richtigen Fragen, finde den Schmerzpunkt. Dann hast du deinen Wunschkunden am Haken. Alle anderen dürfen ruhig weiterscrollen.

Eine gute Headline erkennst du daran, dass du sie liest.

Es gibt Tage, da feile ich mehrere Stunden an einer einzigen Überschrift. Schreiben – löschen – weiterschreiben – editieren … das geht dann so lange, bis ich zufrieden bin. Oft macht ein einziges Wort den Unterschied. Im besten Fall ist das Ergebnis dann so gut, dass der Leser gar nicht merkt, dass ein Werbetexter am Werk war.

Bewährte Headline-Beispiele

Zum Glück müssen wir heutzutage nicht mehr alle Fehler selbst machen. Viele clevere Werbetexter haben über die letzten Jahrzehnte herausgefunden, welche Überschrift-Typen gut funktioniert und welche nicht. Die 7 Evergreens unter den Überschriften stelle ich dir jetzt vor.

1 – Direkte Headlines

Direkte Headlines geben das Verkaufsargument auf den Punkt wieder, ohne versteckte Bedeutungen oder Wortspiele.

Beispiele:

  • 20 Prozent auf alles – außer Tiernahrung. (Praktiker Baumarkt)
  • Dieses Wochenende: 15 % auf alles
  • Pure Silk Blouse – 30 Percent Off

2 – Indirekte Headlines

Indirekte Headlines machen ihren Sinn auf Umwegen deutlich. Sie wecken Neugier und werfen Fragen auf, die später im Text beantwortet werden.

Beispiele:

  • 500 Euro warten auf dich
  • Das einzige Magazin, das du hören kannst
  • Das einzige Buch über Marketing, das du lesen solltest

3 – How-to Headlines

Der Evergreen unter den Headlines, der immer funktioniert. Die How-to Headline verspricht solide Informationen, gute Ratschläge und Problemlösungen.

Beispiele:

  • Wie du jede Fremdsprache in kürzester Zeit lernst
  • Wie du noch heute bessere Texte schreiben kannst
  • How to Stop Smoking in 30 Days … Or Your Money Back
  • Wie man Freunde gewinnt und Menschen beeinflusst (Bestseller von Dale Carnegie)

4 – Frage-Headlines

Frage-Headlines fokussieren sich auf Neugier, Bedürfnisse und das Eigeninteresse des Lesers (nicht des Verfassers!). Um wirksam zu sein, muss die Überschrift eine Frage stellen, in die sich der Leser einfühlen kann oder die er gerne beantwortet haben möchte.

Beispiele:

  • Abspecken trotz Schokolade?
  • Können Katzen lachen?
  • Do You Close the Bathroom Door Even When You’re the Only One Home? (Psychology Today)

5 – Befehls-Headlines (Command Headlines)

Command Headlines sind simpel. Sie generieren Verkäufe, indem sie dem Interessenten sagen, was er tun soll. Nutze als erstes Wort in der Headline ein starkes Verb, das den Leser zum Handeln auffordert.

Beispiele:

  • Schnapp dir jetzt dein gratis E-Book
  • Sichere dir dein kostenloses Beratungsgespräch
  • Aim High. Reach for New Horizons (U.S. Air Force)

6 – Grund, Warum-Headlines (Reason-Why Headlines)

Eine einfache und wirksame Methode zum Verfassen von Werbetexten ist die Auflistung der Vorteile in einer einfachen 1-2-3-Form. Wenn deine Anzeige so geschrieben ist, kannst du sie mit einer Reason-Why Headline einleiten. Sie müssen aber nicht mit „Der Grund, warum …“ beginnen. Andere einleitende Phrasen wie “7 Schritte” oder „5 Ideen“ funktionieren genauso gut.

Beispiele:

  • 7 Strategien, mit denen dein Podcast zum Erfolg wird
  • Der Grund, warum Jonny Depp der beste Schauspieler ist
  • 5 Ideen, mit denen du deine Finanzen sofort in den Griff bekommst

7 – News Headlines

News Headline verkünden Neuigkeiten. Sie informiert zum Beispiel über ein neues Produkt oder die Verbesserung eines bestehenden Produktes.

Beispiel:

  • Unser neuer Prozessor. Jetzt noch schneller
  • Finally, a Caribbean Cruise as Good as Its Brochure (Norwegian Cruise Line)

Diese Werbung von Mc Donald’s verkündet News für alle Veganer unter den Burgerfans:

Überschriften Headline Beispiele Mc Donalds

Techniken für neue Headlines

Diese simple, aber gute Technik habe ich mir (ebenso wie einige der vorherigen Beispiele) aus dem genialen Buch The Copywriter’s Handbook von Robert W. Bly abgeschaut. Wenn er neue Headlines konstruiert, geht er so vor:

Schritt 1 – stelle dir ein paar Fragen

Bevor du mit dem Texten beginnst, mache dir ein paar Stichpunkte zu den folgenden Fragen:

  1. Wer ist mein Kunde?
  2. Was sind die wichtigsten Merkmale des Produkts?
  3. Welche dieser Merkmale fehlen den Konkurrenzprodukten?
  4. Warum wird der Kunde das Produkt kaufen wollen? (Welches Produktmerkmal bietet den für ihn wichtigsten Nutzen?)

Schritt 2 – baue darauf deinen Text auf

Nachdem du die dritte Frage beantwortet hast, weißt du, welchen USP (Unique Selling Proposition, also dein Hauptverkaufsargument) du in die Headline aufnehmen solltest. Anschließend geht es darum, diesen Vorteil klar, überzeugend und interessant darzustellen. Er sollte so ausformuliert werden, dass der Leser aufmerksam wird und mehr über das Produkt erfahren möchte. Hierfür kannst du eine der genannten Headline-Typen nutzen. Es ist aber auch okay, wenn deine Überschrift zu keiner Formel passt.

Alternative Technik – mache dir eine Liste

Eine andere schnelle Technik, mit der du Headlines und Werbetexte aller Art schreiben kannst, ist folgende:

Schreibe dir eine kompakte Liste mit Wörtern, die sich auf dein Produkt beziehen. Kombiniere dann die Wörter aus dieser Liste, um verschiedene Headlines zu bilden. Du kannst auch zuerst die Body Copy schreiben. Daraus ergibt sich dann später die Headline. Schau dir als Inspiration auch meine Liste mit Power Words an.

Fazit

Das Schöne am Copywriting ist, dass wir für unsere Texte auf bewährte Techniken zurückgreifen können. Niemand muss das Rad neu erfinden, nur die Felgen umlackieren. Du hast jetzt viele Headline-Beispiele kennengelernt, die du für deine Arbeit nutzen kannst. Wähle einen Typ aus, modifiziere ihn und reichere ihn mit den richtigen Worten deiner Zielgruppe an, bis er für dein Angebot passt.

Welche Headline hat für dich bisher am besten funktioniert?